Beruf + Familie = GWS.

120 verschiedene Arbeitszeitmodelle, eine hauseigene Krabbelgruppe, regionales Kantinenessen zum Mitnehmen für die Familie zuhause, engmaschige Karenzplanung bis zum stundenweisen Wiedereinstieg, Top-Sharing für Führungskräfte, Pflegeunterstützung für Angehörige und noch vieles mehr. Die GWS darf sich zurecht als familienfreundlicher Arbeitgeber bezeichnen. Das staatliche Gütesiegel dafür bekommt die GWS bereits zum dritten Mal.

 

„Elternschaft ist bei der GWS eine Lebensphase, der mit Freude und größtmöglicher Unterstützung begegnet wird“, erzählt Mag.a Sandra Schinwald-Haberzettl, Auditorin im Raum Salzburg für das staatliche Gütesiegel einer familienfreundlichen Personalpolitik. Seit dem Start 2015 berät und begleitet sie die GWS. Derzeit gibt es das zweite Re-Audit und eines zeigt sich ganz klar, Beruf und Familie gehören mittlerweile zur GWS-Unternehmens-DNA. Wir fragen nach:

Foto: Mag.a Sandra Schinwald-Haberzettl, © Johanna Neumayer

Sie auditieren viele Unternehmen in Salzburg, sehen viele unterschiedliche Zugänge zu dem Thema. Wo steht die GWS?

Sandra Schinwald-Haberzettl: „Wenn Teilzeit-Mitarbeiter*innen schwärmen, weil ihnen nicht mit ‚Was du gehst schon?‘ ein schlechtes Gewissen unterschwellig vermittelt wird oder wenn in der Produktion individuelle Anfangs- und Endzeiten möglich sind oder wenn die Pflege von Angehörigen umfassend unterstützt wird oder wenn die Arbeitszeiten etwa wegen Schulzeiten sogar täglich angepasst werden können, dann ist bezüglich Familienfreundlichkeit ein hoher Reifegrad erreicht. Dann wird das Thema gelebt, dann ist es kein Tabu. Das spüren die Mitarbeitenden und sogar jene, die sich für Jobs bewerben. Klar wird es dann, wenn während des Recruitings die Kinder der Krabbelgruppe am Gang entlang sausen. Das erzählte mir eine Bewerberin, die inzwischen im Unternehmen arbeitet.“

Sie erzählen, dass die GWS werdende Eltern bestens unterstützt. Wie genau?

„Alle Phasen der Elternschaft werden gemeinsam mit der Führungskraft und der Personalabteilung durch viele Planungsgespräche zu Karenz, Schwangerschaft und Wiedereinstieg eng begleitet. Ist das Baby da, erleichtert der Babybrunch das Kontakthalten. Zum Wiedereinstieg gibt es das Angebot der geringfügigen Mitarbeit von beispielsweise vier Stunden in der Woche während der Karenz. Ermöglicht wird das durch Gleitzeit, Homeoffice, dem KidsClub mit Tagesmüttern samt eigenem Spielplatz am Firmengelände oder einem speziellen Eltern-Kind-Büro. Führungskräfte wird die Rückkehr auf ihre Positionen mit Top-Sharing ermöglicht. Das bedeutet, andere Mitarbeiter*innen teilen sich die Managementposition im Tandem. Auch dem Thema Väterkarenz wird offen begegnet und dazu ermuntert. Sind Mitarbeiter*innen zuhause beim Kind, verschwinden sie nicht aus dem Organigramm, sondern dann steht unter dem Foto der Zusatz Karenz. Eine Kleinigkeit mit großer interner Wirkung.“

Neben der Betreuung von Kindern ist die Pflege eine große Herausforderung für Berufstätige. Wie unterstützt die GWS in dem Bereich ihre Mitarbeiterinnen?

„Ganz offen, mit viel Flexibilität und Individualität. Vieles übernimmt der Fachbegleitende Dienst. Hier kümmern sich Sozialarbeiter*innen in persönlicher Beratung um die Anliegen, unterstützen mit Pflegeleitfaden oder erarbeiten adäquate Arbeitszeitmodelle.“

Mit ihrem Beratungsunternehmen befassen Sie sich natürlich auch mit dem Thema Employer Branding. Inwieweit hat es ein familienfreundliches Unternehmen leichter die besten Köpfe zu bekommen?

„Dazu gibt es internationale Studien*) und es lässt sich klar ein enormer Vorteil ableiten. So ist ein Investment in mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch ein Investment in die Zukunft. Es bringt unterm Strich klare wirtschaftliche Vorteile. So müssen beispielweise Arbeitgeber, um den negativen Nutzen niedriger Familienfreundlichkeit für Bewerber*innen auszugleichen ca. 13% mehr Gehalt zahlen oder andersrum gedacht ca. 9% weniger bei hoher Familienfreundlichkeit. Außerdem assoziieren Jobsuchende familienfreundliche Unternehmen mit einem hohen Maß an Mitarbeiterorientierung und personeller Wertschätzung. Weiters deuten sie diese als Zeichen für bestimmte soziale und faire Werte, die ein Unternehmen vertritt und lebt, dass wiederum erhöht die Attraktivität als potentieller Arbeitgeber. Ein klarer Punktesieg für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“

 

*) Anja Quedau: Die Relevanz der Vereinbarkeit von Beruf und Familie für die Arbeitgeberattraktivität, 1. Auflage 2019 / Steinbeis-Edition, Stuttgart