Die Gemeinschaft bleibt

Lehrabschluss und Pension. Zwei Abschnitte im Leben, die die Weichen neu stellen. Dementsprechend wichtig ist die richtige Begleitung. In der GWS schafft das neue Arbeits-Lebensphasen-Modell mit dem Namen ‚LIEBER WIEDER für die Menschen‘ den Rahmen dafür. Geclustert in Themenbereiche, wie Berufseinstieg, Karriere, Elternzeit, Pflegeaufgaben oder Pensionierung unterstützen maßgeschneiderte Maßnahmen die jeweilige persönliche und berufliche Entwicklung. Dazu gehören auch Programme für frühere Lehrlinge und Pensionist*innen, wie die Beispiele Laura Aigner und Christian Fürst zeigen.

Ab Juli steht eine ganze neue Rolle für Laura Aigner an

Sie wird Mama. Sobald die Kleine in den Kindergarten geht, will sie ein Psychologiestudium beginnen. Laura Aigner ist eine sehr organisierte, kluge junge Frau, die genau weiß was sie will, die mit vollem Engagement im Job dabei ist. Trotzdem bekam sie bei der Suche nach einer Lehrstelle auf ihre mehr als 200 Bewerbungen nur Absagen. „Ich war damals an einem Punkt, wo ich mir dachte, ganz egal was ich arbeite, ich will nur einen Job. Denn obwohl mir während eines Aufnahmeverfahrens ein Test überdurchschnittliche Intelligenz bescheinigte, reduzierte man mich auf meine Krücken, die ich für meine Gehbeeinträchtigung brauche. Nicht so bei der GWS. Sie waren froh, mich als Bürokauffrau ausbilden zu können und ich war froh, endlich etwas gefunden zu haben, wo ich als Mensch im Vordergrund stand“, erinnert sich Laura Aigner an die Anfangszeit bei der GWS.

Integrative Betriebe wie die GWS dürfen Lehrlinge nach absolvierter Lehrabschlussprüfung nicht weiter beschäftigen

Damit war auch für Laura Aigner nach ihrer Lehre mit Matura bei der GWS Schluss. Kontakt hält sie noch immer, obwohl diese schon mehr als zwei Jahre vorbei ist. Mit 14 verschiedenen Lehrberufen bietet die GWS eine breite Palette an Lehrstellen für Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderung. Ausgedrückt in Zahlen sind das 37 Ausbildungsplätze.

Nicht ausgeschlossen, dass nach ein paar Jahren externer Berufserfahrung die eine oder der andere wieder in die GWS zurückkommt. Ähnlich könnte es auch bei Laura Aigner laufen. Das Interesse an Psychologie und sozialer Arbeit entdeckte die heute 22-Jährige in der GWS: „Genaugenommen geht es um den Fachbegleitenden Dienst, der beeinträchtigte Mitarbeiter*innen und Lehrlinge in psychosozialen Fragen zu beruflichen und privaten Herausforderungen berät. Diese Tätigkeit fand ich persönlich sehr bereichernd. Ich könnte mir gut vorstellen, vielleicht einmal selbst als Psychologin in der GWS zu arbeiten.“

„Ich könnte mir gut vorstellen, vielleicht einmal selbst als Psychologin in der GWS zu arbeiten.“

Laura Aigner, früherer Lehrling in der GWS

Kontakt zu halten, gelingt Christian Fürst ganz gut

Er ist seit November in der Pension und schaut einmal im Monat vorbei, wie er sagt. Christian Fürst war Teil der Arbeitsgruppe, die jene Maßnahmen erarbeitete, damit Pensionist*innen an der GWS dranbleiben können. „Das kann ein gemeinsames Frühstück pro Quartal sein, regelmäßige Informationen usw. Wir wollen die Verantwortung, die die GWS als Unternehmen für die Mitarbeiter*innen übernimmt, auch ins Altersleben überführen. Viele davon arbeiten sehr lange in der GWS. Mit dem Tag der Pensionierung ist ihr soziales Gefüge plötzlich ein anderes. Die persönlichen Gespräche in den Pausen fehlen. Die  Neuigkeiten im Unternehmen bekommt man nicht mit. Maßnahmen sollen das Kontakthalten einfach und langfristig ermöglichen“, so Christian Fürst. Auch mit den Lehrlingen will die GWS verbunden bleiben. Auch dazu wird gerade an speziellen Angeboten gearbeitet. All das ist eingebettet in das Programm ‚LIEBER WIEDER dabei bleiben‘ und ist Teil von ‚LIEBER WIEDER für die Menschen‘. 

„Wir wollen die Verantwortung, die die GWS als Unternehmen für die Mitarbeiter*innen übernimmt, auch ins Altersleben überführen.“

Christian Fürst, ehemaliger Angestellter der GWS